zwicken

zwicken

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zwi|cken ['ts̮vɪkn̩]:
1. <tr.; hat mit zwei Fingern o. Ä. drücken, kneifen:
jmdn. [ins Bein] zwicken; <auch itr.> er zwickt ihr in den Arm.
2. <tr.; hat unangenehm beengen:
der Kragen zwickt mich; <auch itr.> die Hose zwickt [am Bund].
Syn.: kneifen.

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zwị|cken 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. jmdn. od. etwas \zwicken mit zwei Fingern od. den zwei bewegl. Teilen eines Werkzeugs kurz drücken, kneifen
2. 〈österr.〉 etwas \zwicken lochen (Fahrschein)
● \zwicken und zwacken 〈verstärkend〉; jmdn. in den Arm, in die Wade, Wange \zwicken; mit glühenden Eisen, Zangen \zwicken (früher bei der Folter)
II 〈V. intr. u.. V. tr.; fig.; umg.〉 (jmdn.) \zwicken leicht schmerzen ● es zwickt mich hier; ein zu enges Kleidungsstück zwickt
[<ahd. (gi)zwickan „mit Zwecken befestigen, einklemmen“; → Zwecke]

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zwị|cken <sw. V.; hat [mhd., ahd. zwicken, wohl Intensivbildung zu ahd. zwīgōn = ausreißen, rupfen, pflücken, zu: zwīg = Zweig, in mhd. Zeit Anlehnung an mhd. zwec (Zweck) u. im Sinne von »mit Nägeln befestigen, einklemmen« gebr.]:
1. (bes. südd., österr.) [leicht] kneifen (1):
jmdm./jmdn. in die Wange z.
2. (bes. südd., österr.)
a) [leicht] kneifen (2 a):
die Hose zwickt am Bund;
b) [leicht] kneifen (2 b):
sein Ischias zwickt ihn;
nun zwickt ihr/zwickt sie der Bauch;
als er älter wurde, begann es ihn überall zu z. und zu zwacken (bekam er alle möglichen kleineren Beschwerden);
Ü ihr Gewissen zwickt sie.
3. (österr.) (einen Fahrschein) lochen, entwerten:
der Schaffner hat die Fahrkarte gezwickt.
4. (bes. österr.) (mit einer Klammer) befestigen:
die Socken auf die Leine z.
5. (ostösterr. salopp) zu sich nehmen, konsumieren:
ein Hendl, eine Flasche Wein z.

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zwị|cken <sw. V.; hat [mhd., ahd. zwicken, wohl Intensivbildung zu ahd. zwīgōn = ausreißen, rupfen, pflücken, zu: zwīg = Zweig, in mhd. Zeit Anlehnung an mhd. zwec (↑Zweck) u. im Sinne von „mit Nägeln befestigen, einklemmen“ gebr.]: 1. (bes. südd., österr.) [leicht] ↑kneifen (1): jmdm./jmdn. in die Wange z.; Auch ist es ihm gelungen, sie in die ausgestreckte Handfläche zu z. (Frischmuth, Herrin 14); so wird dieses (= ein Raubtier) immer in dem Augenblick, wo es auf einen Vogel losstürzt, von einem anderen in den Schwanz gezwickt (Lorenz, Verhalten I, 250). 2. (bes. südd., österr.) a) [leicht] ↑kneifen (2 a): die Hose zwickt am Bund; schließlich auch die Kleidung, „echte Langlaufkleidung“, versteht sich, die zwickt und spannt und zu wenig Schweiß absorbiert (Alpinismus 2, 1980, 20); b) [leicht] ↑kneifen (2 b): sein Ischias zwickt ihn; nun zwickt sein/zwickt ihn der Bauch; als er älter wurde, begann es ihn überall zu z. und zu zwacken (bekam er alle möglichen kleineren Beschwerden); Ü ihr Gewissen zwickt sie ein wenig (Fallada, Jeder 32). 3. (österr.) (einen Fahrschein) lochen, entwerten: der Schaffner hat meine Fahrkarte noch nicht gezwickt. 4. (bes. österr.) (mit einer Klammer) befestigen: die Socken mit einer Wäscheklammer auf die Leine z.; ... nahm er abends die Zeichnungen mit nach Hause, zwickte sie aufs eigene Reißbrett (Bieler, Bär 43).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • zwicken — zwicken: Das Verb mhd., ahd. zwicken ist wohl eine Intensivbildung zu ahd. zwīgōn »ausreißen, rupfen, pflücken«, einer Ableitung von ahd. zwīg »Zweig«. In mhd. Zeit lehnte sich »zwicken« an mhd. zwec »Nagel« (↑ Zweck) an und wurde im Sinne von… …   Das Herkunftswörterbuch

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